Woran erkennt man eine Depression?


Eine Depression  macht sich manchmal erst sehr langsam für die Betroffenen bemerkbar. Häufig geht einer Depression eine stressige oder auch belastende Zeit voraus. Vielleicht schläft man nachts schlechter als sonst, oder man zieht sich von anderen Menschen zurück, weil einem der Antrieb fehlt.
Depressionen verlaufen in Episoden und können mehrfach im Leben auftreten. Derartige Episoden dauern unter Umständen Wochen, manchmal auch Monate, insbesondere dann, wenn die Patienten nicht konsequent behandelt werden. Die Beschwerden betreffen in der Regel diese drei Bereiche: 
  1. psychische Beschwerden
  2. körperliche Beschwerden 
  3. zwischenmenschliche Probleme
Im folgenden möchte ich Ihnen diese Beschwerdebereiche kurz vorstellen.

1. Psychische Beschwerden
Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit sind die dominierenden Gefühle: eine Hilflosigkeit gepaart mit einer Angst, dass das die Traurigkeit oder die innere Leere nicht mehr aufhört. Viele Patienten berichten auch von ständigen Angstgefühlen. Angst es nicht zu schaffen oder Angst ein Versager zu sein. Hinzu kann eine starke Verzweiflung kommen und ein Gefühl der Unfähigkeit, überhaupt noch Gefühle empfinden zu können ("Ich spüre nichts mehr").
Besonders prägend sind selbstabwertende Gedanken und ständiges Grübeln. Gedanken wie beispielsweise "ich werde es nie schaffen" oder "es war klar, dass mich niemand auf der Party anspricht" treten typischerweise auf. Depressive Menschen neigen zum ständigen Grübeln, welches sich in einer stark selbstabwertenden Haltung gegen sich selbst auszeichnet.  Häufig können auch Suizidgedanken auftreten.

2. Körperliche Beschwerden
Antriebslosigkeit
Typische körperliche Beschwerden der Depression sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Vor allem die erlebte Antriebslosigkeit verhindert eine aktive Teilnahme am sozialen Leben. Schon kleinste Aufgaben wie beispielsweise Einkaufen gehen oder Wäsche waschen, wird als Anstrengung erlebt. 
Aber auch Appetitstörung mit Gewichtsverlust können Symptome einer Depression sein.
Schlafstörungen
Ein wichtiges Warnsignal für den Beginn oder einen Rückfall einer Depression stellen aufkommende Schlafstörungen dar. Manche Menschen können nachts nicht einschlafen, andere wiederum wachen in der Nacht mehrfach auf und können nur noch schwer in den Schlaf zurückfinden. Durch das nächtliche Grübeln wird der Teufelskreis der Schlafstörung aufrechterhalten.

3. Probleme im zwischenmenschlichen Bereich

Die negative Sicht auf sich selbst, eine Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit haben häufig sozialen Rückzug aus dem sozialen Umfeld  als Konsequenz. Aber auch das verhalten der Betroffenen, das heisst die Unfähigkeit Gefühle oder Liebe zu empfinden, bedeuten eine große Belastung für die nahestehenden Angehörigen der depressiven Person. Oft fühlen sich die Betroffenen durch Kleinigkeiten gestört, was dann häufig als Reizbarkeit zum Ausdruck kommen kann. Dies kann zu Kontaktabbrüchen führen und aufgrund des beeinträchtigten Selbstwertgefühls des Depressiven hat er nun erst recht das Gefühl, dass er nicht gemocht oder wertgeschätzt wird.

Die kognitive Verhaltenstherapie für Depression versucht mit einzelnen Interventionen alle drei Problembereiche des depressiven Patienten zu bearbeiten. Die kognitive Verhaltenstherapie zeigt insbesondere bei leichter bis mittelgradiger Depression sehr gute Behandlungseffekte. Bei einer schweren Depression wird eine Kombination aus Psychotherapie und Antidepressiva empfohlen.


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Maira Gall